Dienstalk

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Der talentierte Schüler. Ein Opfer der Bildungspolitik?

DiensTalk vom 06. Mai 2008:

„Ist Bildungspolitik wahlentscheidend? Ist die Schule reformierbar?“, gab LGF Bernhard Rinner das Thema des DiensTalk vor, zu dem sich eine große Zahl an Diskutanten in der Landesparteizentrale am Grazer Karmeliterplatz eingefunden hatte. Am Podium nahmen Prof. Mag. Fritz Malli, Direktor BORG Deutschlandsberg, Elisabeth Meixner, Vizepräsidentin des Landesschulrats Steiermark, Dr. Andreas Salcher, Autor von „Der talentierte Schüler und seine Feinde“, und BR HS-Prof. Dr. Andreas Schnider, Theologe, Autor und Bildungsexperte, Platz. Es moderierte Eva Weissenberger.

„Wenige Kinder sind als Genies geboren, aber jedes Kind hat Talente. In unserem Schulsystem werden kreative Kinder sehr früh ausselektioniert“, bemängelte Aufregerautor Salcher. „Lehrer als Feinde der Schüler hinzustellen ist eine Kriegserklärung. Wir fördern Begabungen. So sieht Schule aus“, so Malli. „Jedes Kind hat Talente, für die wir vernünftigen Raum schaffen sollten“, zog Schnider in Zweifel, ob die derzeit diskutierten Schulmodelle die Begabungen genügend differenzierten. Für Meixner waren die „Feinde diejenigen, die die Schüler nicht in den Mittelpunkt stellen. In den Schulen gibt es viele hervorragende Lehrer. Manche finden hingegen keinen Zugang zu den Schülern – da bin ich für eine Auslese.“ Salcher räumte mit zwei Mythen auf: „Das dauert zu lange. Das kostet sehr viel! – Das ist alles falsch. Man kann ein System ungemein schnell umdrehen.“