Dienstalk

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Ungesund ist unsozial

DiensTalk Diskussion und politicum 106 über die Zukunft des Gesundheitswesens (18. November 2008)

„Ein Pflichtenheft für die neue Bundesregierung“ präsentierte ÖVP- Landesgeschäftsführer Mag. Bernhard Rinner in Form der 106. Ausgabe der Publikationsreihe „politicum“, das diesmal dem Thema Gesundheit gewidmet ist. Zur Diskussion über die Zukunft unseres Gesundheitswesens im Rahmen des wöchentlichen DiensTalks konnte Rinner neben politicum-Herausgeberin Univ.-Prof. Dr. Beatrix Karl als Diskutanten den Generaldirektor im Hauptverband der österr. Sozialversicherungsträger Dr. Josef Kandlhofer, Mag. Gerlinde Grasser, FH-Professorin für Gesundheitsmanagement und Public Health sowie Primarius Univ.-Doz. Ing. Dr. Gerhard Stark von der Abteilung für Innere Medizin am LKH Deutschlandsberg begrüßen.

Reform, aber richtig!

Einig waren sich alle Diskutanten darüber, dass eine Reform unseres Gesundheitssystems, in Form einer Weiterentwicklung notwendig sei. „Wir brauchen hier vor allem einen ganzheitlichen Ansatz“, erläuterte Gerlinde Grasser. „Viele Faktoren spielen für unseren Gesundheitszustand eine Rolle. Neben der medizinischen Versorgung selbst sind auch unsere Lebensbedingungen wie Einkommen, Bildung, Wohnsituation oder die soziale Herkunft wichtig. Den Gesundheitszustand unserer Bevölkerung zu verbessern bedeutet also auch diese Einflussfaktoren zu verbessern.“

Weg mit den Doppelgleisigkeiten!

Für einschneidende Reformen im Bereich der Verwaltung sprach sich Dr. Josef Kandlhofer aus. „Ich halte nichts davon, weiteres Geld in das System zu investieren, bevor nicht alle Möglichkeiten der Effizienzsteigerung ausgeschöpft sind. Im Gesundheitswesen bedeutet das vor allem, die Doppelgleisigkeiten von Bund und Land in der Verwaltung aufzuheben. Darin bestünde eine Weiterentwicklung des Systems, die unser Gesundheitswesen auch in 15 Jahren noch finanzierbar macht.“

Faktor Mensch entscheidend!

Die zentrale Rolle des Patienten betonte Mediziner Gerhard Stark. „Alle gesundheitsfördernden Maßnahmen, die wir in unser Gesundheitssystem integrieren, um Krankheiten überhaupt zu vermeiden, sind nur dann sinnvoll, wenn sie auch dauerhaft gelebt werden. Das tun aber die wenigsten. Hier darf man den „Faktor Mensch“ nicht übersehen. Es sollte deshalb bereits in Kindergarten und Schule damit begonnen werden, eine gesündere Lebensführung zu praktizieren.“

Wichtigstes Ergebnis des Abends war die Erkenntnis, dass unser Gesundheitssystem nur ganzheitlich reformiert werden kann. Zahlreiche Ansätze für diese Reform finden sich im politicum 106 zum Thema „Gesundheit“, das ab sofort bei der Steirischen Volkspartei unter 0316 60744 4350 bestellt werden kann.