Dienstalk

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Steht die Finanzwelt vor dem Kollaps?

DiensTalk vom 07. Oktober 2008:
Experten diskutierten über Ursachen und Konsequenzen der Finanzkrise

„Ein Rundruf an verschiedene Bankdirektoren, die ich einladen wollte, wurde dahingehend beantwortet, dass sie in Europa unterwegs seien, um ihre Institute zu retten“, lieferte LGF Bernhard Rinner eine dramatische Einleitung zum DiensTalk in der VP-Landeszentrale am Grazer Karmeliterplatz. Vor dicht gedrängtem Publikum diskutierten Mag. Christian Felber (Attac-Gründungsmitglied und freier Publizist), Dkfm. Arndt M. Hallmann (Vorstandsdirektor Raiffeisen-Landesbank Steiermark) und Dr. Gerhard Wohlfahrt (Volkswirt Universität Graz, Gemeinderat „Die Grünen“) unter der Moderation von Eva Weissenberger über die derzeitige Finanzmarktkrise.

Krise ja, Kollaps nein!

„Ich glaube nicht, dass wir vor einem Kollaps stehen. Es stellt sich aber die Frage, ob Anleger über die Risiken ihrer Investitionen falsch informiert worden sind“, wollte Wohlfahrt die Lage nicht verharmlosen. Es gelte gemeinsam eine Panik zu verhindern, stimmte Felber zu. Einen Grund für die Krise ortete er in dem Umstand, dass die globale Marktwirtschaft ohne jede Kontrolle auskomme. „Von den Banken wurde jede Sorgfaltspflicht verletzt. Unter gewissen Umständen muss der Kapitalverkehr begrenzt werden. Die Politik sollte mit regulatorischen Mitteln eingreifen.“