Dienstalk

Mitdenken. Mitreden. Mitgestalten.

DiensTalk KURZ&GUT:INTEGRATION

Sprache als Schlüssel für gelungene Integration

„Es ist die erste Begegnung von Caritas-Präsident Dr. h. c. Franz Küberl mit dem neuen Staatssekretär Sebastian Kurz“, leitete LGF Mag. Bernhard Rinner den letzten DiensTalk vor der Sommerpause ein. Das „umstrittene“ Thema war Integration. Es moderierte Dr. Gisela Hopfmüller.

„Nicht nebeneinander, sondern miteinander leben“ sieht Sebastian Kurz als Ziel für eine gelungene Integration in Österreich. „Es gilt 1,5 Millionen Bürgern mit Migrationshintergrund ein möglichst gutes Zusammenleben mit 6,5 Millionen anderen Österreichern zu ermöglichen. Dazu sind eine Versachlichung der Debatte und das konsequente Abbauen von Vorurteilen notwendig“, beschreibt Kurz die wichtigsten Herausforderungen seines neuen Ressorts.

Caritas-Präsident Franz Küberl begrüßt die Schaffung eines Integrationsstaatssekretariats und auch die öffentliche Debatte, die die Bestellung des 24-jährigen Sebastian Kurz ausgelöst hat. „Leute, die zu uns kommen, sollten die gleichen Rechte wie wir haben und mit der gleichen Würde behandelt werden. Integration heißt für mich sowohl Chancen wahrnehmen zu können als auch Verpflichtungen ernst zu nehmen. Das ist eng mit Fragen der Arbeitschancen, Bildung, des Wohnens und der Kultur verbunden.“ Für Küberl ist es eine Hauptaufgabe des neuen Staatssekretärs diese Fragen zu diskutieren und Lösungen herbeizuführen.

Einig waren sich beide Diskutanten darüber, dass das Erlernen der deutschen Sprache ein Schlüssel zur Integration von Migranten ist. Kurz möchte dabei vor allem auf Kinder und Jugendliche setzen, weil hier die Sprachförderung am Besten funktioniere und man durch die Jugendlichen auch die Eltern und Großeltern erreicht. Caritas-Präsident Küberl machte den Vorschlag Kindergärten und Schulen verstärkt als Anknüpfungspunkte für Kinder und Eltern zum Erlernen der deutschen Sprache zu nutzen.

Unterschiedlicher Meinung war man beim Fremdenrechtspaket. Während Kurz dafür eintrat, dass Migranten bereits im Ausland die deutsche Sprache lernen sollen, wies Küberl darauf hin, dass das für viele unmöglich sei. Darüber hinaus kritisierte er, dass auch Familiennachzügler bereits über Deutschkenntnisse verfügen müssen, um zuwandern zu können, während diese Regelung für viele andere Migranten aus EU-Ländern nicht gelte. 

Fotos: www.camera-obscura.at – Teresa Rothwangl