Dienstalk

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Kommt Spielberg wieder ins Spiel?

(DiensTalk vom 09. Oktober 2007)

Mit einem Publikumsknüller startete die Diskussionsreihe DiensTalk im Rahmen des MODELL ZUKUNFT STEIERMARK in die Herbstsaison. Auf Einladung von VP-Landesgeschäftsführer Mag. Bernhard Rinner hatten sich Dr. Ernst Wustinger, (Projektbetreiber Spielberg NEU), Ing. Josef Herk, (Wirtschaftskammerobmann Knittelfeld), Projektkritiker Karl Arbesser und Mag. Hannes Kargl (Bürgerinitiative „Pro-Projekt Spielberg NEU“) in der Landesparteileitung am Grazer Karmeliterplatz eingefunden, um unter der Moderation von Mag. Peter Bermann über die Zukunft des umstrittenen Ringprojektes zu diskutieren.

Mit dem rechtskräftigen UVP-Bescheid sei zwar ein „Etappensieg“ gelungen, aber wie werde es mit dem 120 Millionen Euro-Vorhaben weitergehen, entzündete Rinner in Abwesenheit der möglichen Investoren die Diskussion. „1188 Ordner Gutachten und Gegengutachten waren zu verarbeiten, herausgekommen ist ein umfassendes Projekt mit 308 Auflagen“, sah Wustinger alle Wünsche der Investoren berücksichtigt. Beim Ö-Ring handle es sich um ein Leitprojekt mit einer zusätzlichen Wertschöpfung von 16 bis 17 Millionen Euro jährlich. „Zeigen Sie mir ein besseres.“ Arbesser sprach von einer unverhofften Einigung, die erst auf den Druck der Anrainer zustande gekommen wäre. „Es ging darum, beim ursprünglichen Projekt die Schattenseiten aufzuzeigen, um gegebenenfalls gemeinsam nach Lösungen zu suchen.“ Seinen Dank an die Projektentwicklungsgesellschaft begründete der Unternehmer Herk auch mit den Zukunftschancen für die Region, die von der Abwanderung gut ausgebildeter Jugendlicher bedroht wäre. „Wir sehen nicht nur die Rennstrecke, sondern auch Bildung und Forschung – das ist die große Zukunftshoffnung.“ Kargl („das Projekt war von vorneherein ein Politikum“) rechnet bei der Realisierung mit weiteren Industrieansiedelungen.

Aber kommt es zur Realisierung? „Die Gespräche zwischen der Landesregierung und Dietrich Mateschitz im November werden entscheidend sein. Ich gehe davon aus, dass er das Projekt will und weitere Investoren suchen wird“, gab sich Wustinger trotz des Absprunges von VW und Magna („bei beiden haben sich die Rahmenbedingungen geändert“) optimistisch. „Österreich ist ein absolutes Automobilland.“ Der nächste DiensTalk widmet sich am Dienstag, 16. Oktober mit Beginn um 19 Uhr dem Thema Asyl.

Weitere Zitate:
Ing. Josef Herk, Unternehmer:
„Wir sehen nicht nur die Rennstrecke, sondern auch Forschung und Entwicklung. Das ist die große Zukunftshoffnung, daher Danke an die Projektentwicklungsgesellschaft.“

Karl Arbesser, Projektkritiker:
„ Ich halte es für ein amüsantes Schauspiel zu beobachten, wie sich verschiedene politische Entscheidungsträger schwer tun mit dieser überraschenden Entscheidung umzugehen.“

Dr. Ernst Wustinger, Projektbetreiber:
„Wir sind ein absolutes Automobilland; das bedeutet ungefähr 100.000 Arbeitsplätze. Und für die ist es notwendig, einen zusätzlichen Event zu haben. Viele Regionen werden uns um dieses Leitprojekt beneiden.“

Mag. Hannes Kargl, „Pro-Projekt Spielberg NEU“:
„Es war den Einsatz wert. Der positive Bescheid bedeutet, dass das Projekt realisiert werden kann. Hätte es Arbesser nicht gegeben, hätten wir bereits 100.000 Zuschauer gehabt.