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KIRCHE UND MISSBRAUCH: ALLES FALSCH GEMACHT?

Der gestrige DiensTalk zum Thema „Kirche und Missbrauch“ lockte wieder zahlreiche Gäste in die Landesparteizentrale der Steirischen Volkspartei. Unter der Moderation von Michael Fleischhacker diskutierten Msgr. Gerhard Hörting, Gerichtsvikar der Diözese Graz-Seckau, und Caroline List, Richterin und Mitglied der Unabhängigen Opferschutzkommission, und brachten Licht in diese Thematik.

 

Hörting: „Kirche hat an Sensibilität gewonnen“

Laut Hörting habe die Kirche gelernt mit den Missbrauchsfällen anders umzugehen, als in der Vergangenheit. „Sie geht ehrlicher damit um, sie geht glaube ich, respektvoller damit um, sie hat eine Sensibilität gewonnen in der Anerkennung des Leides das passiert ist. Diese Sensibilität macht sie jetzt, glaube ich, ein Stück weit ehrlicher und ein Stück weit menschlicher zugleich“, so der Gerichtsvikar und meinte weiter: „Es hat eine Zeit lang gebraucht, aber ich glaube da hat die Kirche gelernt und ist jetzt auf einem guten Weg das auch offensiv anzugehen.“

Gerhard Hörting, Michael Fleischhacker, Caroline List, Detlev Eisel-Eiselsberg © STVP/Foto Fischer

List: „Prävention und ein neuer Zugang zu Gläubigen“

„Die Katholische Kirche muss diesen Weg sehr forsch weiter gehen. Am besten auf der ganzen Welt, was nicht die einfachste Sache ist, weil das Bewusstsein nicht in allen Ländern und auf allen Kontinenten gleich hoch ist, was das Thema sexueller Missbrauch betrifft“, betonte List. Wichtig sei hier, dass „überall Aufklärung betrieben wird“, denn der Blick in die Zukunft müsse Prävention und ein neuer Zugang zu Gläubigen sein.

„Das Thema Missbrauch und Kirche ist eines, das uns auch in den Medien immer wieder begleitet. Es ist für jemanden der das liest oder davon hört, dass es Missbrauch und Misshandlung gibt, sehr erschütternd“, so der Gastgeber, Landesgeschäftsführer LAbg. Detlev Eisel-Eiselsberg. „Heute haben wir darüber diskutiert, wie die Institution Kirche damit umgeht. Ich glaube, es war eine spannende Diskussion, die einige neue Aspekte gebracht hat. Ich und wahrscheinlich auch andere haben heute viel erfahren, was wir bisher nicht gewusst haben“, so Eisel-Eiselsberg abschließend.